Fair bewerten mit Moodle: So berechne ich Bearbeitungs- und Erarbeitungsnoten im Unterricht
Transparenz und Gerechtigkeit sind zentrale Pfeiler einer motivierenden Leistungsbewertung – auch und gerade im digitalen Unterricht. Um die Beteiligung und Qualität der Schülerleistungen in meinem Moodle-Kurs differenziert und nachvollziehbar zu bewerten, setze ich auf ein mehrstufiges Bewertungssystem. Die Gesamtnote ergibt sich dabei aus drei Komponenten:
- 50 % schriftliche Leistung (z. B. Klausuren)
- 35 % Erarbeitungsnote (Qualität und Verhalten im Unterricht)
- 15 % Bearbeitungsnote (Quantität der erledigten Aufgaben in Moodle)
Diese Aufteilung ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung der Schülerleistung – sowohl schriftlich als auch mündlich und digital.
1. Die Bearbeitungsnote – Wie viele Aufgaben wurden erledigt?
Die Bearbeitungsnote misst, wie viele Aufgaben im Moodle-Kurs erledigt wurden – nicht absolut, sondern im Verhältnis zum Durchschnitt der Klasse. Wer den Durchschnitt erfüllt, erhält 8 Notenpunkte. Besonders aktive Lernende können bis zu 15 Notenpunkte erreichen, während geringere Bearbeitungsanteile entsprechend zu niedrigeren Punktzahlen führen – bis hinunter zu 0 Punkten.
Diese Skalierung orientiert sich an einem linearen Modell:
20 % des Durchschnitts = 0 Punkte, 150 % des Durchschnitts = 15 Punkte
→ 100 % des Durchschnitts = 8 Punkte
Das sorgt für eine faire und vergleichbare Bewertung unabhängig vom Gesamtumfang des Kurses.
2. Die Erarbeitungsnote – Qualität und Verhalten im Unterricht
Die Erarbeitungsnote bewertet die fachliche Qualität der Mitarbeit, die Eigenständigkeit bei der Aufgabenbearbeitung sowie das Verhalten im Unterricht. Dabei geht es u. a. um folgende Aspekte:
- Wie eigenständig und sorgfältig werden Aufgaben gelöst?
- Wie aktiv beteiligt sich der Lernende im Unterricht?
- Werden fachliche Beiträge geleistet?
- Wie ausgeprägt sind Reflexion, Problemlösekompetenz und soziale Verantwortung?
Die Bewertung erfolgt anhand der klar strukturierten Benotungsrichtlinien, die ich in allen Kursen transparent zur Verfügung stelle. Dabei wird die Note nicht einseitig vergeben, sondern:
In einem gemeinsamen Leistungsstandsgespräch am Ende der Einheit reflektieren wir die Erarbeitungsnote zusammen – mit einer schriftlichen Eigen- und Fremdeinschätzung auf Basis der Kriterien aus den Benotungsrichtlinien.
So erhalten die Lernenden eine realistische und faire Rückmeldung zu ihrer Leistung, die nicht nur auf Fakten, sondern auch auf Selbstwahrnehmung und pädagogischer Einschätzung basiert.
3. Gewichtung aller Leistungen
Die Gesamtnote ergibt sich aus folgender Zusammensetzung:
- 50 % schriftliche Leistung (z. B. Klausuren)
- 35 % Erarbeitungsnote (Qualität & Verhalten im Unterricht)
- 15 % Bearbeitungsnote (Arbeitsmenge in Moodle)
Dieses Modell schafft einen ausgewogenen Rahmen: Es fördert sowohl kontinuierliche Mitarbeit als auch qualitatives Engagement – ohne die Leistung in Prüfungen zu vernachlässigen.
4. Transparenz für Lernende
Die Bewertungsmaßstäbe werden zu Kursbeginn offengelegt und regelmäßig reflektiert. Zudem haben die Lernenden durch das gemeinsame Gespräch die Möglichkeit, ihre Sichtweise einzubringen und Verantwortung für ihre Leistung zu übernehmen. Dies fördert die Motivation und stärkt die Lernkultur im Kurs.
Fazit
Mit diesem Bewertungskonzept schaffe ich eine faire, nachvollziehbare und motivierende Leistungsbewertung, die schriftliche Prüfungen, digitales Engagement und mündliche Beteiligung gleichermaßen berücksichtigt. Moodle bietet dabei die passende Grundlage, um diese Rückmeldung differenziert und zuverlässig umzusetzen.