Pressetext zum Thema Amtsführung als Bürgermeister für die Böhme-Zeitung

In welcher Position sehen Sie sich dort als künftiger Bürgermeister?

Als künftiger Bürgermeister verstehe ich mich als Verwaltungsleiter, der mit einem Bottom-Up-Ansatz die Kompetenzen der Mitarbeitenden nutzt, um eine moderne und bürgernahe Verwaltung zu gestalten. Ich werde nicht nur als Verwaltungschef agieren, sondern auf Augenhöhe die Verwaltungsabläufe effizienter mit ausgestalten. Mein Studium der Wirtschaftspädagogik mit den Schwerpunkten Verwaltungsmanagement, Investition und Finanzierung sowie Wirtschaftsinformatik hat mir das Fachwissen vermittelt, die Verwaltung nachhaltig, effizient und digital zukunftsorientiert aufzustellen. Durch meine Erfahrung als IT-Teamleiter, Personalratsvorsitzender und Selbstständiger habe ich gelernt, wie wichtig digitale Prozesse, klare Führungsstrukturen und wirtschaftliche Entscheidungen sind. Dabei werde ich auf die Prinzipien des Lean Managements setzen, um Verwaltungsprozesse zu verschlanken, Ressourcen effizient einzusetzen und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu etablieren.

Gibt es Themenschwerpunkte, die Sie bei sich vereinen würden?

Ich vereine mehrere zentrale Themenbereiche, die für eine moderne und zukunftsorientierte Verwaltung entscheidend sind. Mein Studium der Wirtschaftspädagogik mit Schwerpunkt Verwaltungsmanagement bildet die Grundlage, bewährte verwaltungsinterne Prozesse zu erhalten und gezielt zu verbessern. Gleichzeitig ist mein Informatikstudium für die digitale Transformation essenziell, um Verwaltungsprozesse besser zu vernetzen sowie mitarbeiter- und bürgerfreundlicher zu gestalten. Durch meine Erfahrung in der Selbstständigkeit habe ich gelernt, wie wichtig eine sorgfältige Finanzplanung ist, um stabile wirtschaftliche Bedingungen zu gewährleisten. Der solide Haushalt ist der Motor der Stadtverwaltung.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Mitarbeiterentwicklung und einer Führung auf Augenhöhe. Als Personalratsvorsitzender erfahre ich täglich, dass eine Verwaltung nur dann effizient arbeitet, wenn die Mitarbeiter intrinsisch motiviert und hinsichtlich ihrer Stärken individuell eingebunden sind. Daher werde ich eine Feedbackkultur etablieren, um bewährte Strukturen zu erhalten und gezielt dort Verbesserungen anzustoßen, wo sie nötig sind. Mein pädagogischer Hintergrund erlaubt es mir zudem, gezielt auf individuelle Anliegen und Fortbildung der Mitarbeiter zu setzen, um sie optimal zu fördern und weiterzuentwickeln sowie ihre Kompetenzen zu erkennen.

Darüber hinaus liegt mir eine bürgernahe Politik und die wirtschaftliche Entwicklung am Herzen. Meine Tätigkeiten im Bauausschuss sowie im Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur haben mir gezeigt, wie wichtig die enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Schulen und Wirtschaft ist. Soltau muss sich als wirtschaftlich stabile Stadt mit attraktiven Arbeitsplätzen erhalten und weiterentwickeln, um langfristig Fachkräfte zu sichern. Dabei setze ich auf eine aktive Bürgerbeteiligung, um die Anliegen der Bürger ernst zu nehmen und gemeinsam Lösungen zu gestalten.

Auf welche Erfahrungen können Sie in Sachen Mitarbeiterführung zurückgreifen?

Ich bringe umfassende Erfahrung in Mitarbeiterführung, Organisationsentwicklung und wirtschaftlicher Steuerung mit. Durch meine Selbstständigkeit habe ich eine unternehmerische Denkweise entwickelt und gelernt, eigenverantwortlich zu arbeiten. Als Personalratsvorsitzender befasse ich mich intensiv mit Prozessoptimierung, Mitarbeitervertretung und Konfliktlösung, um eine effizientere Verwaltung zu fördern. In meiner Funktion als IT-Teamleiter leite ich ein Team und entwickle dabei regelmäßig digitale Lösungen für Verwaltungsprozesse. Meine Zeit als Stabsunteroffizier hat mir wertvolle Erfahrungen in strategischer Planung und Führung unter herausfordernden Bedingungen vermittelt. Zudem konnte ich in der Lehre und Weiterbildung mein Wissen weitergeben, Teams entwickeln und praxisnahe Lösungen erarbeiten.

Mein Leitungsstil basiert auf Klarheit, Augenhöhe und offener Kommunikation. Ich werde an Bewährtes anknüpfen und durch gezielte Feedbackprozesse Stärken identifizieren sowie notwendige Verbesserungen einleiten. Durch diesen Ansatz werde ich als Bürgermeister eine effiziente, wirtschaftlich stabile und bürgernahe Verwaltung erhalten und zukunftsfähig weiterentwickeln, die sich an den Bedürfnissen der Bürger orientiert.

Mein Presstext auf die folgenden Fragen der Böhme-Zeitung vom 17.02.2025

An welcher Stelle sehen Sie die besten Ansatzpunkte, um künftig den Autoverkehr besser zu lenken und zu leiten – und insbesondere die Durchfahrten durch schmale Wohngebiete bei Staulagen zu vermeiden?

Ich begrüße die im Integrierten Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Soltau vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verkehrslenkung und -leitung. Ein zentraler Ansatzpunkt ist der Ausbau der ÖPNV- und Radwegeanbindungen – insbesondere zwischen Wohngebieten, Ortschaften, Gewerbestandorten und Nachbarstädten – um den Individualverkehr zu reduzieren und umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Gleichzeitig sollte der Verkehrsdruck im Innenstadtbereich durch intelligente Verkehrsführung gesenkt werden, indem Maßnahmen zur Optimierung der Verkehrsströme umgesetzt werden. Die Digitalisierung von Verkehrssteuerungen, beispielsweise durch effizientere Ampelschaltungen und optimierte Schrankenzeiten, spielt eine wichtige Rolle, um den Verkehrsfluss zu verbessern.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Unterstützung der geplanten Umgehungsstraße in Kooperation mit Wietzendorf. Die direkte Anbindung zwischen der Anschlussstelle Schneverdingen und der B3 in Höhe Lührsbockel kann helfen, die häufige Verkehrsüberlastung in Soltau zu reduzieren und die Innenstadt spürbar zu entlasten.

Darüber hinaus ist eine gezielte Verkehrsberuhigung in Wohngebieten entscheidend. Durch bauliche Maßnahmen wie Tempolimits, Einbahnstraßenregelungen oder Sperrungen für den Durchgangsverkehr kann verhindert werden, dass Autofahrer enge Wohngebietsstraßen als Schleichwege nutzen. Eine bessere Synchronisation der Ampelschaltungen an zentralen Kreuzungen trägt zusätzlich dazu bei, den Verkehr zu verstetigen und Staus zu minimieren.

Die Kombination dieser Maßnahmen wird den Autoverkehr gezielt lenken und die Belastung der Wohngebiete verringern. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Bürgern, Fachplanern und dem Stadtrat ist essenziell, um nachhaltige und tragfähige Lösungen für die Zukunft Soltaus zu entwickeln.

Ist ein Tunnel nun die Lösung für den häufigen Stau an der Schranke an der Walsroder Straße?

Ich werde mich mit der Fachgruppe und dem Stadtrat über die grundsätzlich gute Idee einer Tunnellösung beraten. Zunächst müssen wir meiner Meinung nach kostengünstigere, kreative und zugleich spürbar effiziente Lösungen verfolgen, wie beispielsweise die Verbesserung digitaler Schrankentaktungen, um den Verkehrsfluss kurzfristig zu optimieren und die Verkehrssituation zeitnah zu entlasten.

Laut der Fachgruppe 61 bestätigt eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2021 die technische Machbarkeit einer Tunnellösung an der Walsroder Straße. Die Deutsche Bahn hat Interesse an der Umsetzung signalisiert und würde für die Finanzierung des Tunnels verantwortlich sein, während die Landesstraßenbauverwaltung die verkehrlichen Anschlüsse übernehmen müsste. Angesichts steigender Zugfrequenzen durch die geplante Bahnreaktivierung gewinnt das Projekt an Bedeutung. Die Umsetzung erfordert jedoch sorgfältige Planung und enge Abstimmung mit Stadt, Bahn und Landesbehörden. Der Planungshorizont beträgt etwa acht Jahre.

Wie stehen Sie zur Freigabe des Radverkehrs in der Marktstraße/Fußgängerzone?

Die Marktstraße ist seit Jahrzehnten das Herz der Soltauer Innenstadt und ein wichtiger Anziehungspunkt. Damit sie auch in Zukunft attraktiv bleibt, muss die verkehrliche Situation verbessert werden. Viele Radfahrer halten sich nicht an die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit, was insbesondere für Kinder und ältere Menschen gefährlich ist.

Daher spreche ich mich gegen eine uneingeschränkte Freigabe des Radverkehrs in der Marktstraße aus. Zwar ist die Straße als Schulweg wichtig, dennoch muss die Sicherheit der Fußgänger oberste Priorität haben. Eine mögliche Lösung wäre eine zeitlich begrenzte Freigabe des Radverkehrs außerhalb der Hauptgeschäftszeiten oder eine generelle Schiebepflicht für Fahrräder in der Fußgängerzone. Wichtig ist zudem eine bessere Kennzeichnung der Tempobeschränkung, beispielsweise durch auffällige Markierungen an den Eingängen zur Fußgängerzone.

Die Stadtverwaltung und das Ordnungsamt können nicht an jedem Punkt gleichzeitig kontrollieren, daher ist gegenseitige Rücksichtnahme entscheidend. Fußgänger müssen sich in der Marktstraße sicher fühlen können. Gleichzeitig braucht es klare Regeln für Radfahrer, damit die Marktstraße ein lebendiger, aber auch sicherer Ort für alle bleibt.